Bodetal

Der "Grand Canyon Deutschlands", das untere Bodetal, beginnt in Treseburg, und damit ist der kleine Kurort zwischen Altenbrak und Thale geradezu prädestiniert, den Ausgangspunkt für Wanderungen durch das wildromantische Tal zu bilden. Hier treffen die Lupp-Bode und die Bode aufeinander. Einst erhob sich hoch über dem tiefen Tal eine stolze Burg, von der die Historiker annehmen, daß es die "Treteburg" ist, von der in den Berichten über die Kämpfe Heinrichs IV. mit den Sachsen erzählt wird. Im Bauernkrieg wurde der stolze Wehrbau zerstört, und nur noch Ruinen zeugen von der einstigen Größe der Anlage. Der Talgrund mit Treseburg liegt 300m über NN, und dennoch sind weitere runde 200m Unterschied zu bewältigen, um die Uferhöhen zu erreichen. Die tiefe Lage, langzeitig den wärmenden Sonnenstrahlen ausgesetzt, ist insoweit äußerst günstig, als die hohen Berge kalte Luftströmungen zurückhalten und so in Treseburg ein angenehmes mildes Klimaherrscht. Der Erzbergbau, zu dem später Hüttenbetrieb und die Pulverherstellung kamen, ernährte die ersten Treseburger Generationen. Immer wieder stößt daher der aufmerksame Wanderer auf alte Stollen und Anlagen. Empfehlenswert ist der Spaziergang über die Roßtrappenstraße bis zu einem alten Stollendurchbruch. Nur wenige Minuten braucht man, um von Treseburg hierher zu kommen. Durch den Stollen erreicht man aber einen der schönsten Aussichtspunkte, den Wilhelmsblick, in der Nähe der alten Burgstätte und gewinnt einen wundervollen Blick auf die Talsohlen der Treseburger Bodeschleife. Ein liebenswertes Kuriosum stellt die alte Holzkirche des Ortes dar, hier wird nämlich gleichermaßen sowohl für das Heil der Seele als auch des Leibes Sorge getragen, was heißt, daß Pfarrer und Arzt im gleichen Haus praktizieren. Bei Wanderungen sollte man sich stets bewußt sein, daß das Bodetal Naturschutzgebiet ist und also die dafür gültigen Regeln einzuhalten sind. Der Lohn dafür ist der anblick einmaliger Felsenszenen, seltener Pflanzen, und mit etwas Glück kann man sogar den scheuen Waschbären im Bodetal beobachten.

Entfernung: 
35 km